Tag 15
Am nächsten Morgen spielte die Sonne wieder im richtigen Winkel mit den Farben. Der kleine Strand unterhalb der Straße wurde entweder vergessen oder wird erst in der Hauptsaison wieder hergerichtet.
Weiter ging es quer über die Insel auf die Südseite zum mit 780 m höchsten Punkt der Adriainseln, dem Vidova gora.
Mit dem Wohnmobil darf man da gar nicht hoch fahren, von einem Transporterverbot stand da aber nix. 😉
Von oben kann man viele der Inseln gut sehen. Auch das hier sogenannte „Symbol der Adria“, besser bekannt als das „Goldene Horn“ sieht man schön. Die Spitze wandert je nach Strömung mal in die eine und mal in die andere Richtung. Der Strand besteht aus runden Kieselsteinen die genau die richtige Farbe für das schöne Meeresblau haben. Da wollen wir hin.
Auf den Bildern sieht man auch gut eine weitere Besonderheit dieser Strandspitze. Während auf einer Seite die Wellen toben, ist die andere Seite gut geschützt fast spiegelglatt.
Nach 4 Stunden baden bei 26 °C Wassertemperatur mussten wir weiter nach Sumartin an die Westküste, um die letzte Fähre aufs Festland zu kriegen.
Mit letztem Blick auf die Insel näherten wir uns dem Festland. Der Sveti Jure (1762 m) wurde auf der Fahrt unwirklich größer und größer. Die Stadt Makarska ist dagegen kaum zu erkennen.
Wir fuhren dann noch eine halbe Stunde weiter zum Kamp Male Čiste, wo wir günstig übernachten und ver-/entsorgen konnten.
Dubrovnik und das Ende Kroatiens
Tag 16
So macht aufstehen doch Spaß. Es ist Freitag und wir haben knapp 2 Stunden Fahrt nach Dubrovnik vor uns.
Das kleine Stück Bosnien und Herzegowina hinter uns, verlangte Dario nach einer Mahlzeit. An der Grenze wieder nach Kroatien, wurden wir länger aufgehalten. Es gibt da zwei Spuren. Eine für EU-Bürger – da standen schon recht viele – und eine für „all passes“ – da waren nur zwei Autos. Die sind ja doof, dachte ich und fuhr freundlich an der EU-Spur vorbei. War ein Fehler. So genau wurden sämtliche Papiere noch nie kontrolliert.
Die Altstadt von Dubrovnik kann man gut mit dem Auto erreichen. Es gibt ein Parkhaus direkt in der Nähe. Das hat ausgewiesene Womoplätze. Allerdings für 75 Kuna die Stunde! Naja, is halt so. Kinderwagen raus und los. Länger als 3 Stunden wollten wir eh nicht bleiben. Hier ist alles auf Pauschaltourismus ausgelegt. Hafen für riesige Kreuzfahrtschiffe, Reisebusse halten direkt vorm Tor zur Altstadt, Gruppenermäßigungen – entsprechend überlaufen ist es dann auch.
Und was auch wichtig ist, wenn man mit Baby unterwegs ist, Dubrovnik besteht eigentlich nur aus Treppen. Wir sind also wieder umgekehrt, haben den Kinderwagen verstaut und mussten für die angefangene Stunde natürlich 75 Kuna zahlen. Ich wütend darüber und über die Menschenmassen mit Selfiesticks, erstmal raus aus der Stadt, Siegbert abgestellt und durchgeatmet. Als ich bemerkte, dass wir direkt neben einer Bushaltestelle geparkt haben, beschlossen wir einen zweiten Anlauf mit dem Bus und ohne Kinderwagen zu versuchen.
Die Stadtmauer ist komplett begehbar, was wir auch in gut 2 Stunden gemeinsam mit Horden von Asiaten taten. Warum müssen die eigentlich immer versuchen Dario anzufassen? Einen hätte ich fast von der Mauer gerempelt, als er es versuchte. Danach hatte Dario und wir keine Lust mehr und wir fuhren nach Molunat ins Kamp Adriatic, wo wir bis Sonntag blieben und uns ausruhten.
Ein kleiner verschlafener Ort mit allem was man braucht und schöner Badebucht.
Tag 18
Am Sonntag vormittag fuhren wir dann ans Ende von Kroatien auf die Halbinsel Prevlaka.
An dereren Spitze steht eine Festung, die 1850 von österreichisch-ungarischen Truppen erbaut wurde und seit dem in jedem Krieg eine Rolle spielte. Sehr interessanter Ort und touristisch zum Glück noch nicht erschlossen.
Montenegro ist natürlich in Sichtweite.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Einkaufen und fahren. Die einzige Stadt von Bosnien und Herzegowina mit Mittelmeerzugang ist Neum. Da fährt man zwangsläufig durch und kann für umgerechnet rund 1,00 €/l Diesel tanken. Die Grenzübergänge passierten wir auf der EU-Spur schnell. Wir fuhren bis Split zurück, da haben wir morgen noch was vor. Wir nutzen wieder den Kampiralište Biluš bei Kastel Stari. Hier gibt es viele kleine Restaurants und eine schöne Promenade.
Aber der Plan Formel 1 zu gucken, ging fast schief, da die Kroaten natürlich das Spiel gegen Island sehen wollten. Doch dank WLAN und Stream ging es dann doch. Ferrari hatte Pech und war bissel dämlich, Kroatien verliert unglücklich gegen Antifußball der „Hu!“-Truppe, und wir freuen uns auf morgen. 🙂
Tag 19
Als wir letzte Woche in Split waren, wurden wir auf Ausflüge zu schönen Orten mit Schnellbooten aufmerksam. Wir muten Dario ja schon recht viel zu und sind selbst manchmal überrascht, wie gut es ihm gefällt. Nur das ginge zu weit. Trotzdem unterhielt ich mich mit einer freundlichen, nicht aufdringlichen Frau über die Ausflüge. Wir waren ihr so sympathisch, dass sie uns zum fast gleichen Preis einen Tagesausflug zu den schönsten Orten vor Split mit einer 10-Meter-Jacht anbot. Allerdings könnte sie uns da erst am Montag mit unterbringen. Wir sagten sofort zu. Daher sind wir heute wieder in Split am Hafen, nachdem wir uns durch den Montagmorgenverkehr gequält haben.
Um 8 legte die Prestige 34 ab. 2 Schlafkabinen, Küche, Bad, eine Rundsitzgruppe innen, eine außen, Badeplattform, 400 PS….blablablubb – und nicht meine. Wer mehr wissen will, kann ja googlen. 😉
Erstes Ziel, die Insel Bisevo.
Hier befindet sich die Blaue Grotte. Ein Eingang über Wasser ermöglicht das befahren mit kleinen Booten, ein zweiter unter Wasser sorgt für das Naturschauspiel.
Danach sind wir rüber zur Insel Vis in die Stinvia-Bucht. Leider war da zuviel Betrieb und wir konnten nicht rein. Google hat viele Fotos, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich die einbetten darf. Klickt oben in der Karte auf „Größere Karte ansehen“, dann landet ihr bei Google Maps und könnt die Fotos anschauen.
Nicht ganz so spektakulär wie die Blaue Grotte, ist die Grüne Grotte gleich um die Ecke. Ein Loch in der Decke sorgt für den grünen Leuchtpunkt im Wasser.
Die Südseite der Insel Vis ist den Wellen ohne vorgelagerte Inseln voll ausgesetzt. Wir fahren Richtung Westen zur kleinen Insel Budikovac.
Dort baden wir in der Blauen Lagune im glasklaren Wasser. Anschließend fahren wir wieder nordlich zur Insel Hvar und legten in der gleichnamigen Stadt an.
Die schöne Stadt ist sehr beliebt und hat viele Sehenswürdigkeiten, für die man locker 3 Tage einplanen kann. Wir schlenderten nur ein wenig über den Platz und am Hafen entlang. Über der Stadt trohnt die Festung Španjola, die die Venezianer im 13. Jahrhundert begannen zu bauen. Erst 1551 wurde sie fertiggestellt.
Nach 18 Uhr erreichten wir wieder Split und fuhren, nach einem schönen Tag auf dem Wasser, zurück zum „Kamp“ nach Kastel Stari.
Tag 20
Wir müssen nun langsam zurück, wollen aber noch bissel baden, also fuhren wir nach Drage. Dort soll es einen schönen Platz geben, wo man direkt am Wasser stehen kann.
Auf der Autobahn überholten uns ca. 20 Supersportwagen. An der Abfahrt zum Krka Nationalpark holten wir sie ein. Lions Run, nennt sich deren Rundreise.
Gegen 17 Uhr Dienstagnachmittag kamen wir im Kamp Roko bei Drage an und richteten uns auf einem schönen Platz ein.
Auf dem Weg haben wir noch frischen Fisch kaufen können. Als Beilage sollte es Spaghetti Aglio e olio mit etwas Schärfe geben. Dafür streute ich aus dem Handgelenk ein paar getrocknete Chillishoten aus dem Döschen… Drei bis vier hätten gereicht. Zehn bis fünfzehn waren zuviel für uns. 😕
Tag 21 und 22
Der Mittwochmorgen war so ruhig, dass der Ausblick auf die Badebucht ein malerisches Bild abgab.
Wir verbrachten hier zwei schöne entspannte Badetage. Wie ihr seht, war auch Julija im Wasser. 😉
Am Donnerstag beschlossen wir den Nachmittag und Abend in Zadar zu verbringen.
Wir parkten auf dem großen Parkplatz auf dem Festland, von wo man über eine Brücke direkt auf die Halbinsel mit der historischen Altstadt gelangt. Wir genossen den Flair und bummelten durch die alten Gemäuer. Nachdem ich allein auf dem „Turm des Stadtkommandanten“ am Platz der fünf Brunnen war, aßen wir in einem kleinen Restaurant in der Nähe leckeren Fisch.
Anschließend verbrachten wir den Abend am Hafen. Die bekannte Meeresorgel (links) erzeugt Töne durch Luft die von den Meereswellen in die Orgelpfeifen gepresst wird. Interessant, aber auch sehr schnell nervend. Wenige Meter daneben befindet sich eine große Solarscheibe, die nach dem Sonnenuntergang leuchtet.
Zadar hat den schönsten Sonnenuntergang der Welt, noch schöner als in Key West, Florida, wo man ihm jeden Abend applaudiert.
Alfred Hitchcock (1964)
Als die Sonne verschwunden war, verschwanden auch wir aus Zadar und übernachteten in der Nähe von Seline auf einem ruhigen Parkplatz.
Tag 23
Nach dem Frühstück brachen wir direkt wieder auf, denn unseren letzten Tag in Kroatien haben wir im Natonalpark Plitvicer Seen verbracht.
Wir waren den ganzen Tag in dem Park und genossen die Natur. Man benutzt oft leichtfertig die Beschreibung paradisisch. Nach diesem Tag hier, haben wir eine ganz neue Vorstellung wie ein Paradies aussehen könnte. Die Bilder können das nur zum Teil wiedergeben.
Am Abend verabschiedeten wir uns auf einem Rastplatz in der Nähe von Karlovac mit einer schnellen Nudelportion von Kroatien. Frauchen und Kind gingen schlafen, zogen das Fangnetz hoch und ich fuhr noch ein wenig weiter. 😉
Tag 24
Samstagmorgen überraschte ich die Familie mit unerwarteter Kälte. 😀
Ich bin die halbe Nacht durchgefahren um die schlimmsten Staus zu umgehen. „Übernachtet“ haben wir auf dem Parkplatz der Schaidbergbahn in Obertauern bei 6°C. Bis zum Mittag waren wir in Erding, wo wir den Samstagnachmittag in der Therme verbrachten.
Am Sonntag fuhren wir nach Hause. Am Montag war leider wieder Alltag angesagt. 🙁
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