Wir sind wieder auf Tour.
Am Freitag, den 25. August nach der Arbeit fuhren wir in die Oberpfalz meine große Schwester besuchen. Nach leckerer Tagliatelle al Salmone, einer regnerischen Nacht und reichhaltigem Frühstück (Danke 🙂 ) fuhren wir Richtung Süden. Leider schafften wir es nicht bis 12 Uhr nach Österreich und haben so 4 cent zuviel pro Liter Diesel bezahlt. Denn die Schluchtengucker dürfen nur einmal pro Tag 12 Uhr den Preis erhöhen. Aber 1,039 € war trotzdem gut.
Gegen 17 Uhr hatte Dario dann langsam genug vom Autofahren. Gut das wir unser erstes Ziel, Lido di Jesolo, fast erreicht hatten.
Wir testeten das Wasser mit den Füßen (26 °C), schlenderten über die unendlich lang wirkende Flaniermeile und aßen Eis und Pizza.
Die Suche nach einem Park- und Übernachtungsplatz war allerdings schwierig. Der einzige Stellplatz war zu weit weg am anderen Ende der Stadt, ebenso die Campingplätze auf dem Cavallino. Zwar gibt es zahlreiche Parkplätze parallel zur Flaniermeile, doch die haben alle 2,30 m Höhenbegrenzungen. Ist eben eine Hotelstadt. Vor Jahren war ich schonmal hier im Hotel Nember und erinnerte mich an einen modernen Kirchenbau um die Ecke. Da gab es nen sandigen Parkplatz. Den gibt es immer noch. So standen wir mit 3 anderen Womos zwischen zahlreichen PKW und schliefen seelig neben der Kirche. Bis die Glocken leuteten 😀
Am Sonntag besuchten wir Venedig. Wenn man sich gleich nach der Brücke rechts hält, kommt man am Kreuzfahrthafen vorbei zu einem großen Parkhaus auf der Insel Tronchetto. Dahinter gibt es einen Bus- und Womostellplatz. 24 h für 37 €. Willkommen in Venedig. Vor der Brücke auf dem Festland kostet es nur 15 € (Bus nach Venedig). Ähnlich auf dem Cavallino, von wo man mit dem Boot rüber kommt. Aber wir wollten den People Mover ausprobieren. Eine selbstfahrende Hochbahn mit 3 Haltestellen, die Tronchetto, den Kreuzfahrthafen und die Piazzale Roma miteinander verbinden. Von da aus sind wir dann mit dem Busboot (Tageskarte 20 €) den Canale Grande mit zum Markusplatz gefahren.
Bis Ende August ist Hauptsaison, also war natürlich viel los. Aber nicht aufregen, wenn man doch selbst Teil des Problems ist.
Der Weg zur Rialtobrücke war trotz der Massen traumhaft. Hier lohnt es sich einfach mal in die kleinen Gassen abzubiegen, auch wenn immer mal eine Sackgasse dabei ist.
Gegen 18 Uhr legen die Kreuzfahrtschiffe ab. Dann wird es ruhig in Venedig. Das nutzen wir für weitere Bootsfahrten.
Wir fragten ein paar venezianische Händler nach einer guten Bar und fanden diese in einer Nebengasse. Mojito und Virgin Caipi für zusammen 14 € mitten in Venedig. Am Markusplatz hätte es das dreifache gekostet plus 12 % Musikzuschlag.
Und so gerne ich auf den Spuren von Hemingway einen Papa Doble in Harrys Bar geschlürft hätte – der hier erfundene Bellini (Prossecco mit Pfirsichmark im Sektglas) kostet zum Beispiel 20 € – da war ich dann doch zu geizig. Genau wie das Gondelfahren für 80 bis 120 €. Das ist eben Venedig. Trotzdem lohnt es sich mal herzukommen. Ich war jetzt das dritte mal hier und es hat übrigens nie gestunken. 😉
Natürlich haben wir auch die Seufzerbrücke gesehen und sind abends noch einmal über den Markusplatz gegangen. Ach so, wer weiß warum die Seufzerbrücke so heißt, kann es als Kommentar schreiben. Sonst heißt es wieder ich täte den Erklärbär machen. 😉
Das war Sonntag, unser dritter Tag. Am Montagfrüh fuhren wir Richtung Rimini, wo wir bis Freitagabend blieben und badeten.
PS: Nein, Kimis Ferrari hab nicht ich gebaut.
Am Samstag besuchten wir Bologna „La Grassa“ (die Fette). Denn hier gibt es besonders viele Leckereien. Bekannt ist Bologna den Meisten sicher von Spaghetti Bolognese. Das isst hier nur keiner. 😀 Das Ragù alla Bolognese gibt es dagegen schon zu verschiedenen Gerichten. Aber am beliebtesten sind hier die Tortellini in Fleischbrühe, die an den Nabel der Venus erinnern sollen. Sehr lecker. Und natürlich kommt die Mortadella von hier.
In der Altstadt von Bologna gibt es jede Menge Feinkostläden mit allen Erzeugnissen aus der Emilia-Romagna.
Als Wahrzeichen gelten die beiden Türme. Der große ist ca. 100 m hoch mit einer Neigung von einem Meter. Der kleine hat sogar mehr als drei Meter Neigung und ist dabei nur halb so hoch. Es soll wohl an die 200 solcher Türme gegeben haben, weil es unter den Adelsfamilien hier mal sehr angesagt war, so einen zu besitzen.
Bologna wird auch „La Dotta“ genannt, weil es angeblich die älteste Uni der Welt hat. Dafür gibt es aber keine Belege. Man nimmt an das wurde erfunden, weil man ein Jubiläum feiern wollte. Fakt ist, liebe Studenten, hier wurde 1999 unser Diplom begraben. Seit dem gibts nur noch Rosen und Sklavenhalter. 😉
Voll gefrgessen und glücklich trotz Regen fahren wir noch am Abend weiter Richtung Osten.
Was macht man am Sonntag des Großen Preises von Italien wenn man eh grad in Italiens Norden rumkurvt? Nach Monza um die Formel 1 mal hautnah zu erleben? Eigentlich schon. Da ab 395 € pro Karte etwas das Urlaubsbudget sprengten, entschied ich Maranello zu besuchen. Die Heimat des Cavallino rampante.
Da wir schon am Abend ankamen, standen wir früh pünktlich am Schreibtisch von Enzo Ferrari.
Neben den vielen Klassikern, dürfen natürlich die stehts limitierten Supersportwagen nicht fehlen.
Und natürlich die Formel 1 Boliden.
Und wenn man mal die Möglichkeit hat, in einem Formel 1 Simulator paar Runden zu drehen, denkt man nicht lange über die Kosten nach 😀
Bin ich eigentlich zu groß dafür? Ja. Ist es anstrengend? Oh ja! Wars das wert? Was für ne dämliche Frage. 😀
Inzwischen war es 13 Uhr, also schnell ins Zentrum von Maranello.
Im Auditorium „Enzo Ferrari“ kann man jedes Rennen kostenlos gemeinsam mit vielen Tifosi verfolgen. Jede Aktion wird natürlich lautstark bejubelt oder kommentiert. Ein echtes Erlebnis.
Am Anfang fand Dario es noch spannend, auch wenn es etwas laut für ihn war. Aber als er merkte, es gibt heute nicht viel zu holen, sagte er sinngemäß: „Tschüss, ich geh schaukeln!“ 😀
Leider konnten wir so auch nicht das euphorische Glokenläuten des Pfarrers von Marenello hören, wenn Ferrari gewinnt.
Nach dem Rennen fuhren wir nach Modena, wo wir den Abend verbrachten.
Da Julija den ganzen Tag mir und Ferrari geopfert hat, sollte es ein schönes Abendessen geben. Zufälligerweise waren gerade viele Footrucks in der Stadt.
Ich finde die Idee und die Trucks an sich ja echt toll. Nur das was sie anbieten ist es dann leider nicht. Jeder Truck bietet eine viel zu große Auswahl, so bleibt die Qualität auf der Strecke. Außerdem passt das Konzept der vielen Trucks und das Angebot großer Menus nicht zusammen. Es gibt entweder Frittiertes, Crêpes, selten Gegrilltes oder Burger. Ein Burgerangebot fand ich allerdings gut.
Nur mäßig gesättigt von mittelmäßigem Essen schlenderten wir durch die Altstadt auf der Suche nach einer Pizzeria.
Nachdem wir diese fanden, gingen wir satt schlafen.
Am Montagmorgen fuhren wir weiter auf unserer Schlemmerroute nach Parma.
Nachdem wir die Stadt besichtigt haben, holten wir das versprochene Essen nach (auf dem Foto ist nur die Vorspeise). Schnell noch die Urlaubsmitbringsel vervollständigt und dann langsam Abschied nehmen.
Am Mittwoch trafen wir uns mit meinen Eltern, um die letzten vier Tage gemeinsam am Gardasee zu verbringen. Wir sind in Toscolano Maderno auf dem Campingplatz Toscolano.
Das Wetter ist durchwachsen und mit max. 25 °C schon abgekühlt im Spätsommer. Trotzdem schwimmen wir im See und Pool des Campingplatzes (außerJulija).
Am Freitag waren wir in der Brasa-Schlucht in der Tremosine-Hochebene. Das Paradies am Gardasee wurde uns versprochen. Und es kommt dem durchaus nahe. Das fanden auch gut zehn Porsche aus unserer Heimat, die eine Ausfahrt hierher machten. Parkt man am Anfang der Schlucht bei der Pizzeria, kann man parallel zum kleinen Fluss hinablaufen, bis dieser ca. 300 m tief in den Gardasee fällt. Der kurze Fußmarsch ist wirklich empfehlenswert. Mit dem Auto geht zwar auch, aber man kann nirgends halten. Von da hat man eine sehr schöne Aussicht über den oberen Teil des Lago di Garda.
Heute morgen waren wir in Salò auf dem Wochenmarkt. Auch das sollte man mal erlebt haben in Italien.
Morgen geht es nach zwei schönen Wochen Urlaub leider zurück nach Hause.
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